Autismus


Die autistische Symptomatologie lässt sich durch die Symptomtrias aus Beeinträchtigungen der sozialen Interaktion, der Kommunikation und der eingeschränkten, stereotypen und repetitiven Interessen und Verhaltensmuster definieren. Diese qualitativen Beeinträchtigungen sind situationsübergreifend, können in ihren Ausprägungsgrad variieren. In den meisten Fällen bestehen Entwicklungsauffälligkeiten seit der frühesten Kindheit. Eine kognitive Beeinträchtigung (Intelligenzminderung) besteht ebenfalls bei der Hälfte der Betroffenen (Baird et al,. 2006)

In den letzten Jahren hat es sich weltweit durchgesetzt, psychische Störungen gemäß zweier Klassifikationssysteme zu diagnostizieren: ICD; WHO 1991, der International Statistical Classification of Diseases und dem DSM, dem Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders von der American Psychiatric Assocition (APA 2013).

Autismus-Spektrum-Störungen sind „Tiefgreifende Entwicklungsstörungen“ und in der aktuellen ICD 10 (International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems),  den Diagnosekriterien der Weltgesundheitsorganisation (WHO), unter F 84  als medizinische Diagnosen definiert. Es wurde zwischen „Frühkindlicher Autismus“ (F 81.0), „Asperger-Syndrom“ (F 84.5) und „Atypischer Autismus“ (F 81.1) unterschieden. Die Unterscheidung fällt in der  Praxis jedoch immer schwerer, da zunehmend leichtere Formen der einzelnen Störungsbilder diagnostiziert werden. Daher wird heute der Begriff der „Autismus-Spektrum-Störung“  (ASS) als Oberbegriff für das gesamte Spektrum autistischer Störungen häufig verwendet.

Gemeinsam ist allen Autismusformen, dass sich die Menschen, selbst bei gleicher Diagnose, sehr stark voneinander unterscheiden und die Ausprägung der Schwierigkeiten/Beeinträchtigungen stark von Mensch zu Mensch variieren kann. („Kennst du einen Autisten, dann kennst du einen Autisten“)